Chess-960 Open

Schlenker siegt vor Reimche und Titelverteidiger Schmid

Spaichinger Blauditschek und Stirner holen Ratingpreise

Chess-960 Brett 1

Angestrengte Gesichter beim Chess-960


Das 2. Chess-960-Open in Trossingen gewann der Donaueschinger Spitzenspieler Jörg Schlenker mit 6,0 Punkten souverän vor dem Ravensburger Vadim Reimche und Titelverteidiger Michael Schmid (SC Pfullendorf). Die besten in der Kategorie U 1600 und U 1400 waren die beiden Spaichinger Walter Blauditschek (3,5 Punkte) und der junge Christof Stirner (3,0 Punkte).
Seit die Weltmeisterschaften im „960-Schach“ in Mainz nicht mehr stattfinden, bietet der Schachverein Trossingen die seltene Gelegenheit, sich dieser originellen Spielweise zu widmen. Der legendäre Bobby Fischer hatte seinerzeit die Idee, die Figuren auf den Grundreihen nicht „normal“, sondern variabel aufzustellen. So ergaben sich schließlich 960 verschiedene Möglichkeiten. „Turm, Springer, König, Springer, Turm, Dame, Läufer, Läufer“ verkündete Turnierleiter Alexander Mayer die seltsam anmutende Aufstellung der Figuren beispielsweise in der dritten von sieben Runden. „Ungewohnt und anstrengend“, kommentierte Michael Schmid die Ausgangsposition. „Jetzt mach was draus“, forderte ihn sein für die SVG Konstanz spielender Bruder Dr. Joachim Schmid auf. Und so gab jeder das Beste in der zur Verfügung stehenden Bedenkzeit von 15 Minuten. Am Ende aber gewinnen doch meistens die Spieler, die auch beim normalen Schach die Besten sind. Das war an diesem Wochenende eindeutig Jörg Schlenker. Nach sechs Runden lag er uneinholbar vorn. Gerade hatte er mit einem sehenswerten Damenopfer seinen ärgsten Widersacher Vadim Reimche nieder gerungen, da musste er ausgerechnet in der letzten Runde doch noch eine Schlappe gegen den Tuttlinger Alexander Günter einstecken. Was solls, der Turniersieg war ihm nicht mehr zu nehmen. Günter aber schaffte durch sein Husarenstück noch den Sprung in die Geldpreisränge, die neben ihm und dem Turniersieger auch dem Zweiten Vadim Reimche, Michael Schmid und Dr. Joachim Schmid überreicht werden konnten.
Einige Sonder-Geldpreise blieben aber in der Region: Boris Zeldin vom SV Rottweil auf Platz 9 war am Ende mit 3,5 Punkten der Beste der U 1800-Wertung. Einen großen Erfolg feierte Walter Blauditschek (3,5 Punkte) vom Schachring Spaichingen mit seinem Sieg in der Kategorie U 1600. Sein junger Vereinskamerad Christof Stirner schnappte sich den Sieg in der Gruppe U 1400. Bester Trossinger war Franz Urban, der auf Rang 12 knapp einen Platz in den Top 10 verpasste.

Die Top 10 der Abschlusstabelle:
1. Jörg Schlenker (SC Donaueschingen) 6,0 Punkte, 2. Vadim Reimche (SF Ravensburg) 5,5, 3. Michael Schmid (SC Pfullendorf) 5,0, 4. Alexander Günter (SG Donautal-Tuttlingen) 4,5, 5. Dr. Joachim Schmid (SVG Konstanz), 6. Klaus Bräunlin (TG Biberach), 7. Jordi Altimira (SV Rottweil) alle 4,0 Punkte, 8. Viktor Michine (SV Schwenningen), 9. Boris Zeldin (SV Rottweil) und 10. Walter Blauditschek (SR Spaichingen) alle 3,5 Punkte.

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